Haftungsausschluss :
Die Inhalte dieser Dokumentation wurden sorgfältig geprüft und nach bestem Wissen erstellt. Für die hier dargebotenen Informationen wird kein Anspruch auf Vollständigkeit, Aktualität, Qualität und Richtigkeit erhoben. Es kann keine Haftung für Schäden übernommen werden, die durch das Vertrauen auf die Inhalte dieser Dokumentation oder deren Gebrauch entstehen. Diese Dokumentation soll einen möglichen Weg zur Reparatur zeigen, was nicht heißt, dass es keine andere Möglichkeit hierzu gibt. Die hier gezeigten Schritte sind ausschließlich auf eigene Gefahr durchzuführen.
Wasserpumpen (Kühlmittelpumpen) sind unabdingbar in einem durch Flüssigkeiten gekühlten Verbrennungsmotor, um im Motorkreislauf das Kühlmittel gleichmäßig an die richtigen Stellen zu verteilen und abzukühlen. Sie werden über Keilriemen oder Zahnriemen angetrieben und arbeiten in Abhängigkeit von der Motordrehzahl. Eine defekte oder undichte Wasserpumpe sollte zeitnah ausgetauscht werden, um weitere Schäden am Motor zu verhindern.
Die folgenden Montagehinweise sollten dringend eingehalten werden, um Störungen oder einen vorzeitigen Defekt zu vermeiden. Der Austausch einer Wasserpumpe sollte nur von fachkundigem Personal durchgeführt werden.
- Lassen Sie am kalten Motor die Kühlflüssigkeit in einen Auffangbehälter ab und bringen Sie die Flüssigkeit zur Sondermüll-Sammelstelle. Kühlflüssigkeit (normalerweise mit Frostschutz versetzt) ist giftig und darf nicht wiederverwendet oder in den Kanal geschüttet werden.
- Drehen Sie die Schrauben ab, lösen Sie die Schläuche und bauen Sie die Wasserpumpe aus
- Das Gehäuse (Anlagefläche) muss gereinigt und das Kühlsystem gespült werden, um Rost oder Schlamm zu entfernen
- Sämtliche Bauteile und Aggregate des Kühlsystems sollten auf Beschädigungen überprüft werden. Dazu gehört auch die Riemenscheibe, auf der der Zahn- oder Keilriemen läuft. Die Herstellung erfolgte nach genauen technischen Vorgaben des Herstellers. Ein unrunder Lauf („eiern“) kann auf Dauer den Riemen zerstören und ihn zum unkontrollierten Reißen bringen. Mitten auf der Autobahn während eines Überholvorgangs natürlich gefährlich und ärgerlich. Laufgeräusche lassen auf eine falsche Riemenspannung schließen.
- Entfernen Sie Reste der alten Dichtung, ggf. etwas nachschleifen. Überprüfen Sie die Dichtflächen auf Beschädigungen oder kleine Risse
- Falls der Hersteller nur die Verwendung von Flüssigkeitsdichtungen vorgibt, ist äußerste Vorsicht geboten. Wenn die Dichtmasse zu dick aufgetragen wird, können einzelne Teile in den Kühlkreislauf gelangen und schwere Zerstörungen verursachen
- Direkt nach dem Dichtmittelauftrag sollten Sie die Wasserpumpe montieren und die Schrauben nach Herstellerangaben mit einem Drehmomentschlüssel anziehen
- Beachten Sie die Vulkanisationszeit der Dichtung und überprüfen Sie den Freilauf der Pumpenwelle
- Lüfter und Antriebsriemen müssen auf Beschädigungen und Verschleiß überprüft werden, ggf. ersetzen (vgl. Abschnitt Visco-Lüfter)
- Empfehlenswert ist die Verwendung eines neuen Antriebsriemens. Achten Sie auf die vorgeschriebene Riemenspannung des Herstellers
- Überprüfen Sie die Funktion der Schlauchschellen. Falls erforderlich sollten neue Schellen verwendet werden
- Füllen Sie nach dem Einbau neue Kühlflüssigkeit in den Kühler oder Ausgleichsbehälter. Beachten Sie das Mischungsverhältnis mit dem Frostschutz, da sonst Beschädigungen verursacht werden können. Beträgt der Glykolanteil mehr als 55%, steigt der Gefrierpunkt an. Mit erhöhtem Glykolanteil sinkt die Siedetemperatur der Kühlflüssigkeit. Der zulässige Überdruck im Kühlsystem wird überschritten und die Wasserpumpe kann undicht werden
- Entlüften Sie das Kühlsystem nach den Herstellerangaben. Kurz nach Inbetriebnahme der Wasserpumpe kann es zu Undichtigkeiten aus der Entlüftungsbohrung kommen, weil die Dichtelemente erst nach 1 – 3 Betriebsstunden ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen.
- Nach der ersten Probefahrt sollte das gesamte Kühlsystem noch einmal auf Leckstellen und allgemeinen Undichtigkeiten überprüft werden
- Nach dem Abkühlen des Motors sollten Sie noch einmal den Kühlmittelstand kontrollieren.
Visco-Lüfter
Bei einem Längsmotor verband man früher den Lüfter einfach mit der Kurbelwelle. Bei schneller Fahrt sorgte der Fahrtwind für ausreichende Kühlung und der Lüfter wurde eigentlich nicht benötigt. Kühlprobleme stellten sich bei langsam fahrenden Lkw´s ein, weil sie kaum Fahrtwind erzeugten und der Lüfter durch die niedrige Drehzahl nur unzureichend Luft zuführte.
Der Visco-Lüfter prüft den Luftdurchgang und steuert den erforderlichen Luftstrom. Gerippte Einlagen aus Leichtmetall und eine Bimetallfeder steuern die sogenannte Viskoseflüssigkeit, die das Lüfterrad bei Bedarf in Gang setzt. Eine schadhafte Vico-Lüfterkupplung zerstört eine neue Wasserpumpe, weil die entstehenden Vibrationen das Wasserpumpenlager vorzeitig verschleißen lassen.
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